Zivilschutz & Bevölkerungsschutz 2025: Warum wir heute für den Notfall planen müssen

Die weltpolitische Lage spitzt sich zu, und wir müssen uns die Frage stellen: Wie gut sind wir eigentlich auf Krisensituationen vorbereitet? Während Sicherheitsexperten und Geheimdienste bereits vor potenziellen Konflikten warnen, hinkt der Zivilschutz in Deutschland hinterher. Gleichzeitig steigen die Bedrohungen nicht nur durch klassische militärische Auseinandersetzungen, sondern auch durch hybride Angriffe und Sabotageakte auf kritische Infrastruktur. Zeit, sich mit den aktuellen Risiken und möglichen Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen.


Sicherheitsexperten warnen: Die Bedrohungslage spitzt sich zu

Sicherheitsexperten warnen vor einer wachsenden Bedrohungslage. Laut Berichten verschiedener Geheimdienste könnte Russland ab 2028 versuchen, die Verteidigungsbereitschaft der NATO zu testen. Kaja Kallas, die EU-Außenbeauftragte, machte kürzlich darauf aufmerksam, dass „Schwäche den Aggressor einlädt“. Während Russland rund neun Prozent seines BIP in die Verteidigung steckt, liegt der EU-Durchschnitt bei nur 1,9 Prozent. Die Ukraine verschafft der EU noch Zeit, aber wie lange?

Verteidigungsminister Boris Pistorius forderte, dass Deutschland „kriegstüchtig“ werden müsse. Auch der Bundesnachrichtendienst warnt, dass russische Streitkräfte Ende dieses Jahrzehnts in der Lage sein könnten, einen Angriff auf die NATO durchzuführen. Zudem gibt es Hinweise, dass Russland massiv Panzer produziert – nicht alle gehen in die Ukraine. Wohin also mit dem Rest?

Diese Entwicklungen zeigen: Krisenvorsorge ist kein Randthema mehr. Die Bevölkerung muss sich bewusst machen, dass auch hybride Bedrohungen wie Sabotageakte und Cyberangriffe real sind.


Bevölkerungsschutz & Zivilschutz – Was ist der Unterschied?

In Deutschland wird zwischen Zivilschutz und Katastrophenschutz unterschieden:

  • Katastrophenschutz: Maßnahmen zur Abwehr von Naturkatastrophen oder Unglücken (z. B. Hochwasser, Erdbeben, Brände).

  • Zivilschutz: Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall (z. B. Schutzräume, Warnsysteme, Evakuierungspläne).

Beide fallen unter den Begriff Bevölkerungsschutz, wobei der Zivilschutz primär Sache des Bundes ist und der Katastrophenschutz den Bundesländern obliegt.

Während der Katastrophenschutz in den letzten Jahren durch Krisen wie das Ahrtal-Hochwasser verstärkt wurde, wurde der Zivilschutz jahrzehntelang vernachlässigt. So gibt es in Hamburg beispielsweise keinen einzigen öffentlichen Schutzraum mehr – ein weiterer Grund, sich für den eigenen Schutz zu Hause beraten zu lassen.


CBRN-Bedrohungen: Ist Deutschland vorbereitet?

Chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren (CBRN) rücken zunehmend in den Fokus der Sicherheitsvorsorge. Chemische Angriffe könnten durch giftige Substanzen wie Nervengase erfolgen, während biologische Bedrohungen gezielt Krankheitserreger zur Destabilisierung einsetzen. Auch radiologische und nukleare Gefahren, sei es durch Reaktorunfälle oder gezielte Angriffe, stellen ein ernstzunehmendes Risiko dar.

Doch wie gut ist Deutschland darauf vorbereitet? Viele Experten sehen hier große Lücken. Die Konzeption Zivile Verteidigung betont, dass die Bevölkerung grundlegende Fähigkeiten und Kompetenzen in mehreren Bereichen haben sollte, um in Krisensituationen handlungsfähig zu bleiben. Dennoch bleibt die Frage offen, ob dieses Wissen bereits ausreichend verbreitet ist.

  1. Aufenthalt in Gefahrenlagen

  2. Selbstversorgung

  3. Erste Hilfe

  4. Brandschutz

  5. CBRN-Schutz

Die Realität sieht jedoch anders aus: Die meisten Menschen erinnern sich kaum an ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs oder wissen nicht, wie sie ohne Strom kochen oder sich im Krisenfall selbst versorgen könnten.


Hybride Kriegsführung & Sabotage: Eine unterschätzte Gefahr

Immer häufiger kommt es zu Sabotageakten in Europa, die auf gezielte Angriffe auf kritische Infrastruktur hindeuten. Ein besonders alarmierender Fall betrifft die Beschädigung von Unterseekabeln in der Ostsee – essenziell für die Internetverbindung und Kommunikation zwischen Europa und den USA. Während keine eindeutigen Beweise vorliegen, dass Russland direkt dahintersteckt, gibt es starke Hinweise auf gezielte Störaktionen gegen westliche Infrastruktur.

Solche Vorfälle zeigen, dass Kriegsführung heute nicht mehr nur mit Panzern und Raketen stattfindet, sondern auch durch unsichtbare Angriffe auf Netzwerke, Energie- und Wasserversorgung. Eine gezielte Unterbrechung der Kommunikationssysteme könnte dramatische Folgen für Wirtschaft, Transport und militärische Koordination haben. Sollte Deutschland Opfer solcher Attacken werden, könnten Millionen Menschen innerhalb von Sekunden ohne Internet, Mobilfunk oder funktionierende Zahlungssysteme dastehen.

Noch beunruhigender sind direkte Angriffe auf Einrichtungen. Die Bundeswehr entdeckte bereits Sprengstoff in Pipelines nahe einer Pumpstation – Militärsprengstoff, der dort c.a 1,5 Jahre unbemerkt lag. Während es sich nicht um fernzündbaren Sprengstoff handelte, ist ausgeschlossen, dass es sich um Überreste aus Bundeswehrbeständen oder alten RAF-Zeiten handelt. Die Frage bleibt: Wurde hier getestet, wie anfällig Deutschland für Sabotageakte ist?

Auch Vorfälle, bei denen Zäune von Bundeswehrkasernen aufgebrochen wurden, werfen Fragen auf. War dies nur Vandalismus oder gezielte Erkundung von Sicherheitslücken? Solche Angriffe müssen nicht mit einer offenen militärischen Eskalation beginnen – es reicht, wenn kritische Infrastruktur lahmgelegt wird. Ein besonders perfides Szenario wäre die bewusste Verunreinigung der Wasserversorgung. Wasser ist essenziell – für den täglichen Gebrauch, die Zubereitung von Nahrung oder medizinische Zwecke. Wird es z. B. biologisch verseucht, könnten Tausende Menschen betroffen sein, noch bevor Warnsysteme wie Cell Broadcast Alarm schlagen.

Diese Entwicklungen unterstreichen, wie wichtig es ist, sich auf moderne Bedrohungen vorzubereiten. Nicht nur der Staat muss handeln, sondern jeder Einzelne sollte Maßnahmen zur Eigenvorsorge treffen.


Sicherheit in unsicheren Zeiten: So schützt du dich vor Krisen

Viele Menschen assoziieren Begriffe wie Krise, Vorbereitung, Krieg oder Vorräte sofort mit der sogenannten Prepper-Szene – einer Gruppe, die oft mit extremen Szenarien wie einer Zombie-Apokalypse oder dem Weltuntergang in Verbindung gebracht wird. Doch diese Vorstellung entspricht nicht dem eigentlichen Ursprung des Begriffs.

Tatsächlich leitet sich Prepper vom englischen Wort to prepare (sich vorbereiten) ab und beschreibt ursprünglich Menschen, die sich vorausschauend auf verschiedene Krisensituationen einstellen – sei es auf Naturkatastrophen, Versorgungsengpässe oder längerfristige Stromausfälle. Diese Art der Vorsorge ist keineswegs neu, sondern war über Jahrhunderte hinweg in vielen Kulturen eine selbstverständliche Praxis.

Früher gehörte es vor allem in ländlichen Regionen zum Alltag, Vorräte für den Winter anzulegen, da die kontinuierliche Versorgung mit frischen Lebensmitteln nicht garantiert war. Heute bereiten sich viele Menschen unbewusst auf kleinere Herausforderungen vor – sei es durch das Mitnehmen eines Regenschirms bei unsicherem Wetter oder einer Powerbank im Urlaub, um jederzeit Fotos machen zu können. Ist das schon Prepping? Im Grunde ja, denn es bedeutet nichts anderes, als vorausschauend zu handeln. Doch während manche nur für den nächsten Regenschauer vorsorgen, denken andere noch ein paar Schritte weiter.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt längst, Notfallvorräte anzulegen und Schutzräume entsprechend auszustatten – und das aus gutem Grund. Krisenvorsorge ist individuell, denn jeder Mensch hat unterschiedliche Sorgen, Bedürfnisse und Prioritäten. Doch eines ist sicher: Wer vorbereitet ist, bleibt handlungsfähig.

Warte nicht, bis es zu spät ist. Viele Menschen denken erst an Vorräte, wenn die Regale leer sind – doch dann ist Panik vorprogrammiert. Triff jetzt die richtigen Vorkehrungen! Lass dich individuell bei KrisenKompass beraten und entwickle einen maßgeschneiderten Notfallplan für deine Situation. In der Zwischenzeit kannst du dich mit einer Grundausstattung absichern – Notfallnahrung, Wasserversorgung und mehr findest du auf krisenpakete.de.

Die Krise wartet nicht – du solltest es auch nicht tun.


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