Notruf nicht erreichbar – Was tun, wenn jede Sekunde zählt?

In Notfallsituationen zählt jede Sekunde. Doch was passiert, wenn der Notruf 112 nicht funktioniert? Genau das ist mal wieder passiert –z. B. am 13. Februar 2025 im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und am 17. Februar 2025 in der Gemeinde Heiligkreuzsteinach.

Stellt euch vor, jemand aus eurer Familie verletzt sich beim Kochen oder ein Kind stürzt schwer – ihr wählt die 112, doch die Leitung ist tot. Was nun?


Warum ist der Notruf 112 so wichtig?

Die 112 ist die europaweite Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst. Ergänzend gibt es die 110 für die Polizei. Außerdem existieren weitere wichtige Nummern wie:

• Giftnotruf

• Ärztlicher Bereitschaftsdienst (116 117)

• Hotlines für psychische Notlagen

• Und einige mehr

Ein Notrufausfall kann dramatische Folgen haben. Besonders bei Herzstillstand, Atemnot oder schweren Verletzungen kann jede Minute über Leben und Tod entscheiden. Selbst ein erfahrener Ersthelfer kommt irgendwann an seine Grenzen und ist auf professionelle Unterstützung angewiesen.


Konsequenzen eines Notrufausfalls

• Erhöhte Unsicherheit und Panik – Menschen wissen nicht, was zu tun ist.

• Längere Reaktionszeiten der Einsatzkräfte – Die Rettung verzögert sich erheblich.

• Lebensgefahr für Verletzte – Bei Herzinfarkten, starken Blutungen oder Atemproblemen zählt jede Sekunde.


Möglichkeiten, trotzdem Hilfe zu rufen

Falls der Notruf über Handy oder Festnetz nicht erreichbar ist, gibt es mehrere Alternativen:

• Manueller Notruf bei der nächsten Feuerwehr oder Polizeistation

• Notrufsäulen an Kreisstraßen oder Landstraßen

• Satellitentelefone oder Notrufsender

• Moderne Smartphones (z. B. iPhone 14+), die Notrufe per Satellit senden können

• Amateurfunkgeräte, um Helfer auf anderen Frequenzen zu erreichen

• Notruf-Apps, die eine alternative Verbindung zu Leitstellen bieten


Wie kann ich einen Notruf absetzen, wenn Handy und Festnetz nicht funktionieren?

Lass uns einige dieser Alternativen genauer betrachten und ihre Vor- und Nachteile erläutern:

1. Notrufsäulen

Viele denken zuerst an Autobahnen, aber es gibt sie auch an Kreis- und Landstraßen. Vorteil: Sie funktionieren unabhängig von Mobilfunknetzen und verbinden direkt mit der Notrufzentrale. Man kann den Notfallort exakt durchgeben, sodass Einsatzkräfte gezielt entsandt werden können.

2. Feuerwehr oder Polizei direkt aufsuchen

In vielen Orten gibt es freiwillige Feuerwehren oder Polizeistationen, die oft auch zu Fuß erreichbar sind. Vor Feuerwehrhäusern gibt es häufig einen Notrufknopf, der sofort Alarm auslöst.

3. Satellitentelefone und Notrufsender

Satellitentelefone sind unabhängig vom Mobilfunknetz und ermöglichen Notrufe über eine internationale Notrufzentrale. Allerdings sind sie teuer und benötigen in einigen Fällen ein kostenpflichtiges Abo-Modell, um Notrufe absetzen zu können.

Eine günstigere Alternative ist ein Notrufsender (Notrufbake), der ein einfaches SOS-Signal per Satellit überträgt.

4. Notruf über moderne Smartphones

Das iPhone 14 und neuer kann über Satelliten eine Notrufverbindung aufbauen. Der Nutzer beantwortet Notfallfragen auf dem Display, richtet das Handy zum Satelliten aus, und die Nachricht wird gesendet. Die internationale Notrufzentrale gibt sich größte Mühe, schnellstmöglich Hilfe zu organisieren.

5. Amateurfunkgeräte

Es gibt spezielle Notruffrequenzen, die jedoch nicht permanent überwacht werden – anders als z. B. der Flugfunk oder der Seefunk. Wer auf einer belebteren Frequenz um Hilfe ruft, hat jedoch eine gute Chance, dass ein anderer Funker den Notruf weiterleitet. Falls die Person sich z. B. 80 km entfernt befindet, könnte sie eine funktionierende Notrufverbindung herstellen und Hilfe rufen.

6. Notruf-Apps

Einige Apps ermöglichen es, Notrufe per Text zu senden. Sie wurden ursprünglich für Gehörlose und Stumme entwickelt, sind aber eine gute Alternative, wenn Sprechen nicht möglich ist.

Eine der bekanntesten Notruf-Apps ist Nora, mit der Notrufe direkt an die zuständigen Leitstellen weitergeleitet werden. Damit sie im Ernstfall sofort funktioniert, sollte sie im Voraus auf dem Handy installiert sein.

Wer eine preiswertere persönlichere Lösung sucht, die alltagstauglich ist, kann auf spezielle Notrufsysteme setzen, wie die Breitling Emergency Uhr mit Notrufbake. Sie sieht aus wie eine hochwertige Uhr, enthält jedoch eine eingebaute Notruf-Funktion, die weltweit einen 2-Frequenz-Sender Notruf absetzen kann. Mit rund 15.000 € ist sie allerdings sehr teuer und daher eher für Extremsituationen gedacht.


Warum ist eine Notfalllösung wichtig?

Die Frage bleibt: Wie wahrscheinlich ist ein Notrufausfall und wie wichtig ist es, Alternativen zu haben?

Technische Störungen, Netzüberlastungen oder sogar Cyberangriffe von außen auf kritische Infrastruktur können dazu führen, dass der Notruf nicht erreichbar ist.

Wir alle verlassen uns darauf, dass ein Anruf bei 112 oder 110 innerhalb von Sekunden Hilfe bringt. Doch das System ist nicht unfehlbar. Wenn eine Person nach einem Sturz verletzt ist oder nicht mehr selbstständig ins Krankenhaus fahren kann, kann ein Notrufausfall schnell zur lebensbedrohlichen Situation werden.

Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema Krisenvorsorge und Notfallkommunikation zu beschäftigen. Selbst eine kleine Investition in ein Funkgerät, eine Notruf-App oder ein Notrufbake kann in einer echten Krise den entscheidenden Unterschied machen. Auf Fluchtrucksack.de findest du passende Funkgeräte und Systeme, um auch bei einem Ausfall des Notrufs handlungsfähig zu bleiben.

Das war ein kurzer Überblick über verschiedene Möglichkeiten, einen Notruf abzusetzen oder sich anderweitig Hilfe zu holen. Doch das ist nur ein Teil der umfassenden Krisenvorsorge, die im Ernstfall über Sicherheit und schnelle Reaktionsfähigkeit entscheidet.

Bei KrisenKompass findest du nicht nur praxisnahe Schulungen und Beratungen, sondern auch wertvolle Tipps und Lösungen, um dich und deine Familie auf unerwartete Situationen vorzubereiten. Schau dich gerne auf der Webseite um und entdecke, wie du deine persönliche Notfallstrategie optimieren kannst – bevor es darauf ankommt!

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