Kann Diesel schimmeln? Ursachen, Folgen und wie du deine Vorräte schützt

Kann Diesel wirklich schimmeln? Die Antwort überrascht viele: Ja, durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze kann Diesel regelrecht „umkippen“. Dieses Problem, bekannt als Dieselpest, kann nicht nur Motoren lahmlegen, sondern auch teure Schäden verursachen. In diesem Beitrag erfährst du, wie Dieselpest entsteht, was du dagegen tun kannst und wie du deine Dieselvorräte langfristig schützt.


Warum kann Diesel „schimmeln“?

Diesel „schimmelt“, wenn Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Pilze im Kraftstoff wachsen – ein Phänomen, das als Dieselpest bekannt ist. Diese Mikroorganismen ernähren sich von den Kohlenwasserstoffen im Diesel, benötigen jedoch Wasser, um sich zu vermehren.

Wasser gelangt durch Kondensbildung in den Tank, besonders bei Temperaturschwankungen oder unzureichend gefüllten Behältern. Auch unsaubere Befüllanlagen, alte Zapfsäulen oder schlecht gewartete Tanks können Wasser oder Verunreinigungen einschleusen. Besonders anfällig ist moderner Diesel mit Biodieselanteilen (FAME), da dieser hygroskopisch ist – er zieht Feuchtigkeit aus der Luft an. Selbst geringe Mengen Wasser reichen aus, um das Wachstum der Mikroorganismen zu fördern.

An der Grenzschicht zwischen Wasser und Diesel bilden sich schleimige Ablagerungen, die sich an Tankwänden, Leitungen und Filtern festsetzen. Dies beeinträchtigt nicht nur die Qualität des Diesels, sondern kann auch Filter verstopfen, den Kraftstofffluss behindern und Motoren beschädigen. Je länger Diesel unbewegt gelagert wird, desto größer ist das Risiko einer Kontamination, da die Mikroben optimale Bedingungen vorfinden. Ohne geeignete Vorsorgemaßnahmen wie Additive oder regelmäßige Kontrolle ist Dieselpest oft nur schwer zu vermeiden.


Welche Folgen hat die Dieselpest – Besonders in der Krisenvorsorge?

Ein Befall durch Dieselpest kann für jeden Diesel-Lagernden problematisch sein, doch in der Krisenvorsorge können die Folgen besonders schwerwiegend sein. Schließlich wird Diesel oft gelagert, um in Notsituationen wichtige Geräte wie Notstromaggregate oder Fahrzeuge zu betreiben. Ein unbrauchbarer Kraftstoff kann in diesen Momenten fatale Auswirkungen haben. Hier sind die häufigsten Folgen der Dieselpest:

1. Verstopfte Filter und Leitungen

Die von Mikroorganismen gebildeten Rückstände, bekannt als Bioschlamm, setzen sich in Tanks, Leitungen und Filtern ab. Dies blockiert den Kraftstofffluss und kann Motoren komplett lahmlegen. Besonders in einer Krise, wenn beispielsweise ein Notstromaggregat dringend benötigt wird, kann dies katastrophal sein.

2. Korrosion im Kraftstoffsystem

Die Stoffwechselprodukte der Mikroben, darunter organische Säuren, greifen Tankwände, Leitungen und Pumpen an. Diese sogenannte Biokorrosion kann Tanks langfristig undicht machen und wichtige Geräte unbrauchbar machen. In Krisensituationen ist es oft schwer, solche Schäden schnell zu reparieren oder Ersatzteile zu besorgen.

3. Schäden an Einspritzsystemen und Motoren

Verunreinigter Diesel verliert an Qualität und Zündfähigkeit, was dazu führen kann, dass Einspritzsysteme überlastet werden. Verstopfte oder beschädigte Einspritzdüsen bedeuten nicht nur einen Leistungsverlust, sondern können auch dazu führen, dass der Motor im Ernstfall gar nicht mehr startet. In der Krisenvorsorge, wo Fahrzeuge oder Generatoren oft die einzige verfügbare Energiequelle sind, kann dies besonders kritisch sein.

4. Betriebsausfälle und unvorhersehbare Kosten

Im Rahmen der Krisenvorsorge ist Zuverlässigkeit das A und O. Ein Notstromaggregat, das aufgrund von verunreinigtem Diesel nicht anspringt, kann im Winter eine Heizung außer Betrieb setzen oder wichtige medizinische Geräte lahmlegen. Die Kosten für die Wiederherstellung – sei es durch Reinigung oder Reparatur – können schnell steigen und sind in einer Krisensituation schwer zu bewältigen.


Wie kannst du deine Dieselvorräte schützen?

Diesel ist ein wichtiger Bestandteil der Krisenvorsorge, aber seine Lagerung birgt Risiken wie die Dieselpest. Mit gezielten Maßnahmen kannst du die Qualität deines Kraftstoffs sichern und seine Haltbarkeit verlängern. Hier sind die wichtigsten Schritte:

1. Richtige Lagerung

Eine korrekte Lagerung ist der wichtigste Schritt, um Dieselpest zu vermeiden:

  • Geeignete Behälter: Verwende luftdichte, lichtundurchlässige und korrosionsbeständige Tanks oder Kanister, die für die Lagerung von Diesel zugelassen sind.

  • Optimaler Lagerort: Lagere den Diesel an einem kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort. So wird die Bildung von Kondenswasser durch Temperaturschwankungen minimiert.

2. Regelmäßige Reinigung

Ein sauberer Tank ist entscheidend für die Haltbarkeit deines Diesels:

  • Kontrolle auf Wasser: Prüfe regelmäßig den Tankboden auf Wasseransammlungen, die durch Kondensation entstehen können.

  • Wasser entfernen: Nutze Absaugpumpen oder Wasserabscheider, um das Wasser sicher zu entfernen. Falls nötig, reinige den Tank gründlich, um Rückstände und Mikroorganismen zu beseitigen.

3. Additive einsetzen

Der Einsatz von Additiven kann das Risiko von Dieselpest deutlich senken:

  • Biozide: Diese Additive verhindern das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Hefen im Kraftstoff. Sie sind besonders effektiv in der Vorbeugung und im Kampf gegen bestehende Mikroben.

  • Kraftstoffstabilisatoren: Diese helfen, die Oxidation des Diesels zu verlangsamen und seine Zündfähigkeit zu bewahren, wodurch die Haltbarkeit verlängert wird.

4. Tankfüllstand beachten

Ein fast leerer Tank ist anfälliger für Kondenswasserbildung:

  • Tank möglichst voll halten: Reduziere den Luftraum im Tank, um weniger Feuchtigkeit und damit weniger Wasser im Kraftstoffsystem zu riskieren.

5. Verbrauch und Rotation

  • Regelmäßige Nutzung: Verbrauche gelagerten Diesel innerhalb von drei bis sechs Monaten, um Qualitätsverluste zu vermeiden. Ältere Bestände sollten vor neuen aufgebraucht werden.


Was tun, wenn Diesel bereits befallen ist?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es passieren: Deine Dieselvorräte sind von der sogenannten Dieselpest betroffen. Schleimige Ablagerungen, verstopfte Filter oder eine nachlassende Motorleistung sind klare Anzeichen dafür. In einer Krise kannst du dich nicht auf Fachbetriebe verlassen, daher ist es wichtig zu wissen, wie du die Probleme selbst lösen kannst. Hier erfährst du Schritt für Schritt, was zu tun ist.

1. Tank entleeren und reinigen

Der erste Schritt ist, den befallenen Diesel aus dem Tank zu entfernen und den Tank gründlich zu reinigen:

  • Diesel abpumpen: Nutze eine manuelle oder elektrische Pumpe, um den befallenen Kraftstoff in geeignete Behälter umzufüllen. Achte darauf, dass die Behälter für Diesel zugelassen sind.

  • Tank reinigen: Wische den leeren Tank gründlich aus, um Bioschlamm und Mikroorganismen zu entfernen. Verwende dazu ein geeignetes Reinigungsmittel, das Mikroorganismen abtötet. Alternativ kannst du Alkoholreiniger oder Biozid-Reiniger verwenden.

  • Tanks mit schwer zugänglichen Bereichen: Für Tanks mit Schwallblechen oder ähnlichen Hindernissen kann eine gründliche Spülung mit frischem Diesel helfen, verbleibende Rückstände zu entfernen.

2. Kraftstoff filtern und behandeln

Der befallene Diesel muss gereinigt werden, bevor du ihn wiederverwendest:

  • Filtern: Filtere den Kraftstoff durch ein feinmaschiges Filtersystem oder improvisiere mit einem Stoff- oder Kaffeefilter. Ziel ist es, Partikel und Bioschlamm zu entfernen.

  • Additive hinzufügen: Mische den gereinigten Diesel mit Biozid-Additiven, um verbliebene Mikroorganismen abzutöten und die Zündfähigkeit des Kraftstoffs wiederherzustellen. Achte dabei auf die Dosierungsempfehlungen des Additivherstellers.

3. Kraftstofffilter austauschen

Die Filter deines Fahrzeugs oder Geräts sind höchstwahrscheinlich ebenfalls betroffen:

  • Filter wechseln: Tausche den Kraftstofffilter aus, da sich dort Ablagerungen angesammelt haben könnten. Es ist ratsam, mehrere Ersatzfilter auf Vorrat zu haben, besonders für Krisensituationen.

4. Tank wieder befüllen und schützen

Nach der Reinigung und Filterung kannst du den Tank wieder sicher nutzen:

  • Frischen Diesel einfüllen: Wenn möglich, mische gereinigten Diesel mit frischem Kraftstoff, um die Qualität zu verbessern.

  • Vorbeugende Additive: Füge dem neuen Kraftstoff präventiv Additive hinzu, die das Wachstum von Mikroorganismen verhindern. So kannst du erneuten Befall vermeiden.


Fazit: Vorsorge ist entscheidend

Diesel kann tatsächlich „schimmeln“, wenn er unsachgemäß gelagert wird. In einer Krisensituation, in der Diesel für Notstromaggregate, Heizgeräte oder Fahrzeuge lebenswichtig ist, kann Dieselpest nicht nur ärgerlich, sondern auch fatal sein. Verstopfte Filter oder ein nicht funktionierendes Aggregat können deine gesamte Krisenplanung gefährden. Doch die gute Nachricht: Mit der richtigen Pflege, Lagerung und regelmäßigen Kontrollen kannst du diese Risiken minimieren.

Investiere in deine Vorbereitung: Passende Additive, ein sicherer Lagerplatz und regelmäßige Überprüfungen machen den Unterschied. Mit einer durchdachten Krisenvorsorge schützt du nicht nur deine Dieselvorräte, sondern sicherst auch die Einsatzbereitschaft deiner Geräte und Motoren – und bist für den Ernstfall bestens gerüstet.

Wenn du Unterstützung bei der Planung deiner Krisenvorsorge brauchst, bin ich für dich da. Von individuellen Lagerlösungen über Tipps zur Vermeidung von Dieselpest bis hin zu einer umfassenden Beratung – gemeinsam sorgen wir dafür, dass du bestens vorbereitet bist. Dein Diesel und deine Sicherheit sind es wert!

 

Haftungsausschluss

Die Inhalte dieses Blogs wurden sorgfältig recherchiert und basieren auf Informationen aus vertrauenswürdigen Quellen. Sie dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzen keine individuelle Beratung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wird dennoch keine Gewähr übernommen. Die Umsetzung der hier beschriebenen Maßnahmen erfolgt auf eigene Verantwortung. Bitte beachte, dass Vorschriften und rechtliche Bestimmungen regional unterschiedlich sein können. Bei Unsicherheiten wird empfohlen, Fachleute oder zuständige Behörden zu konsultieren.

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